Älter und erfahren

 Veraltete Methoden

       Altes Gerät

               

                VS .

          Neustes Gerät 

Jung und überzeugt

 Immer mit der Zeit

Ich hole mal etwas aus. Vor ca. sechs, sieben Jahren traf ich mich mit meinem Angelfreund in einer Lokalität. Gemeinsam werteten wir unseren Angeltag aus. Nach anhaltenden Erzählen, mischte sich ein Mann vom Nachbartisch ein. Schnell merkten wir, dass wir auf einer Wellenlänge schwebten. Wir baten ihn an unseren Tisch. Er war im Alter fast das Doppelte wie ich. Regelmäßig trafen wir uns zum Erfahrungsaustausch. Eine Feundschaft entstand. Über die Jahre, bis heute hält diese an. Im Laufe dieser Zeit gesellten sich immer mehr Personen mit gleichen Interesse dazu. Ein ständiger Erfahrungsaustausch, gemeinsame Angeln, Besuche am Wasser werden regelmäßig durchgeführt. In dieser Zeit habe ich bei unseren reiferen Anglern erstaunliche Beobachtungn getätigt. Ich werde diese Wahrnehmungen auf keinen Fall in das schlechte Licht stellen. Bei mir und meinen Angelfreunden, befindet sich eine Vielfalt von Ruten aus hochwertigen Materialien. Unsere älteren Angelfreunde, ich würde sogar behaupten, die Erfahreneren, geben sich mit deutlich weniger zufrieden. Diese bevorzugen ältere Modelle von Teleskpruten, nicht elten aus Ostzeiten. In der Aktion, ich würde sagen schlaksig. Für mich nicht wirklich brauchbar. Sie schwören auf die Funktionalität und sind auch fängig damit. Manche denken jetzt sicherlich, die reichen allemal für Weißfische. Aus meinen Beobachtungen, weiß ich, damit werden keine Weißfische gfangen. Stattliche Karpfen werden mit diesen Ruten gelandet. Nicht selten ist ein Knacken in den Ruten zu hören. Noch nie sind diese gebrochen oder haben ihre Funktion aufgegeben. Karpfenprofis, der heutigen Zeit, würden ihren Augen nicht trauen. Diese Männer als leichtsinnig, gar verrückt erklären. Ich sage euch, sie sind clever und wissen genau was sie tun. Wie ihr erlesen könnt ist deren Zielfisch der Karpfen. Und es kommt noch besser. Der moderne Karpfenangler wirft oder fährt seine Montage viele Meter aus. Spezielle Haarmontagen, Boilies in verschiedenen Geschmäckern kommen zum Einatz. sitzen über Nächte bis sie Erfolg haben. Mein Freunde stehen in Ruhe auf, essen Früstück und finden sich ca. 10:00 am Wasser ein. Teilweise angeln sie nur mit einer Rute, weil der Platz zum Angeln mit zwei Rute nicht gegeben ist. Ihr fragt euch, kein Platz? Aufgrund von Geäst, Seerosen gibt es keine andere Wahl. Sie sind überzeugt, dort stehen die Karpfen. Womit sie auch Recht haben.  Wer jetzt denkt, bei Anhieb, der Karpfen macht sich fest ? Fehlanzeige, mit der gesammelten Erfahrung werden diese gelandet.  Klassisch wird mit Frolik geangelt. Die Haarmontage beseht aus einem Stück Paketband. Geangelt wird mit einer 50mm Mono oder 40mm Geflochtenen. Für mich vollkommen fremde Welten. Aber wer fängt hat Recht. Gute ein bis drei Meter wird der Köder vom Ufer platziert. Dann wird in ruhiger Stellung auf den Biss gewartet. Auch auf Weißfisch, Schleie wird nicht zimperlich geangelt. Die feinen Montagen finden hier keine Beachtung. In einer Richtung sind wir uns alle einig. Eine gute Rolle mit sauberen Drill hat oberste Priorität. Selbst ich verfolge auf ähnlicher Weise ihre Strategie. Wie gesagt, Angel, Schnur, Haken müssen zusammen harmonieren, damit man unter den benannten Bedingungen Erfolg hat. Während wir mit unseren Futtereimer anreisen, liegt bei unseren Älteren ein kleines Tütchen mit getrockneten, kleinen Brötchenstücken und ein Tütchen mit Frolik. Gern wird auch gequollener Weizen verwendet.  Mit den Futtermengen, welche wir einwerfen zeigen sich diese nicht einverstanden. Kommst du mal an das Wasser und hast deine Köder vergessen, bilden sich zunehmend Schweißperlen auf dem Kopf. Ab ins Auto, aufgeben oder Köder holen. Nicht so unsere Altprofis. Diese finden ihre Köder  im Wald, in Früchten. u.s.w.. 

Zum Fazit, ich achte diese Menschen mit all ihren Macken und Methoden. Denn für sie habe ich auch ne Macke mit meinem Gerät und Methoden. Viel habe ich von ihnen gelernt. Sie sind eine Bereicherung für unser Hobby und für die Vermittlung von Wissen  über  unsere Natur.

Ein schöner Abend

Es ist Mitte Mai. Ich verbrachte einen Abend am Stammtisch. Noch hatte ich Urlaub. Ich nutzte die Chance und verabredete mich mit einem Angelfreund zum Angeln bis in die Nacht. Die schönste Zeit am Wasser ist der Morgen und der Abend. Ich selbst begebe mich zeitig an das Wasser. Nur sehr selten klappt es mit einem abendlichen Ansitz. Es war ein sehr heißer Tag. Punkt 17:00 war Abfahrt. Am Gewässer angekommen, packten wir unsere Geräte aus. Im Hinterkopf hatten wir folgenden Gedanken: " Die Mücken werden uns heute lieb haben. Und so sollte es auch kommen. Gemütlich nahmen wir Platz auf unseren Stühlen. Mir war klar, dass es bei der extremen Hitze schwierig wird. Gedanken, schneider zu gehen, sausten in meinem Kopf umher. Die Wasseroberfläche lag still. Mein älterer Angelfreund beruhigte mich: " Man muss nichts fangen. " Immer wieder betonte er die Schönheit der Natur und die Ruhe. Er schwebte in Erinnerungen, wie oft er das Angeln in die Nacht tätigte. Auch die heutige Sicherheitsfrage beim Angeln  diskutierten wir. Ein Bieber kam vorbeigezogen. Ich dachte, wer hat schon mal einen Biber in freier Natur gesehen. Ich bin mir sicher, die Wenigsten. Für uns ist das keine Seltenheit. Lange Zeit standen die Posen still. Plötzlicher Abzug und eine anständige Plötze hing am Haken. Dann passiert einige Zeit nichts. Der Außenstehende würde dies so bezeichnen. Für uns passierte ne Menge. Die Luft kühlte sich ab und ein feuchter Heugeruch kam von den Feldern. Der Wind ließ nach, die Vögel zwitscherten in einer Tour. Immer wieder betonten wir das Schöne, was unser Hobby behinhaltet. Ach die Frage beschäftigte uns, warum wollen Menschen uns diese Freiheit wegnehmen, stellen uns als Schänder der Umwelt dar ? Die Dunkelheit kam herein. Ich entfernte meinen Mais vom Haken. Ein halber Tauwurm und einige Maden zappelten an der Leine. Sekunden nach dem Auftreffen im Wasser, zog die Pose ab. Der erste anständige Räucheraal wurde gelandet. Wie unterhielten uns über die angebliche Plage Wels. Ständig am Spinnangeln, immer wird der Wurm gebadet, 30 Mann üben ein Nachtangeln aus. Was wird nicht oder seltenst gefangen, ein Wels. Mit Verlauf kam noch ein Giebel Mitte 40 dazu. Dann war bis 23:30 Ruhe. Wir beschlossen abzubrechen. Mit Beginn vom Abbau zog die Pose von meiner Stipprute ab und ein kleiner, erst besprochener Wels hing am Haken. Die letzte Rute wurde von meinen Angelfreund eingeholt. Mit Anheben der Rute, glitt der Schwimmer über das Wasser. Der nächste Aal war zu vermerken. Wer hätte damit gerechnet ?  Was will ich durch diesen Artikel vermitteln ? Genau so ein Tag, beschreibt unser Hobby. Klar ist es schön, wenn man fängt, aber es sollte im Kopf eines Anglers kein Muss sein. Kameradschaftliches Miteinander, Informationsaustausch, die Wahrnehmung unserer Natur, welche bei einem Großteil unserer Befölkerung verlorengegangen ist, steht im Focus. Wer nicht Angler ist, dem empfehle ich mal sich ein Fernglas zu schnappen und sich bei Sonnenaufgang an den See zu setzen. In unserer kaotischen, von Hektik geprägten Gesellschaft, kann das nur von Vorteil sein ! Schaltet dann auch euer Handy aus. In diesem Sinn Fernseh aus und raus an die Luft !

 

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© Stefan Strauch