Auf Aal

Es ist Anfang Juli 2019. Heiße Tage nahe der 40 Grad Marke liegen hinter uns. Heute klappt es mal. Zwei Angelfreunde und ich nehmen uns das Ziel, in die Nacht zu angeln, einen Aal zu landen. Nachteil, heute ist ein drastischer Wetterwechsel. Die Tagestemperaturen purzelten um 15 Grad nach unten. Wie sich später herausstellte, war das dem Aal am heutigen Tag vollkommen egal.

Wie lief bei mir das Nachtangeln bis zum heutigen Tag ab ? Selten verbringe ich die Nacht in meiner Heimat am Wasser. Im Urlaub, auf meinem Wassergrundstück, sieht das anders aus. Da sitze ich jeden Tag. Montage ist ganz einfach, Knicklichtpose, Blei, Haken direkt an die Schnur. Tauwurm an den Haken, raus und warten. Ist die Pose weg, kurzes Warten und dann wird angeschlagen. Meistens hängt eine andere Fischart am Haken. Da spreche ich schon zwei grobe Fehler an. Ein Angelfreund und ich angelten wie beschrieben. Einer wich komplett von unserer Taktik ab. Er beschäftigte sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Aalangeln. Er fing an die Tiefe nahe am Ufer auszuloten. Mit dem Hintergrund Srukturen zu erkunden. Logisch der Aal zieht am Rand. Das Nahrungsangebot ist in Schilfnähe und unter Buschwerk größer. Meine Posen befanden sich einige Meter entfernt im Waser. Mein Kumpel versenkte seine Montage zwei Meter vom Ufer. Es ist 22:00. Wir sitzen schon mehrere Stunden. Keine Brassen, nichts ging als Beifang an den Haken, keine Bewegung auf der Wasseroberfläche. Die Hoffnung schwand langsam dahin. Meine Pose zog ab, kurzes Warten und der Anschlag verblieb erfolglos. Im Gespräch reflektirtrn wir das Geschehen. Was macht man, beim Friedfischangeln, wenn die Pose absinkt. Ich haue an. Genau da, kann der Fehler liegen. Man sollte sich bewusst sein, gehe ich auf Aal, oder auf das was beißt ? Möchte ich Aal fangen, kozentriere ich mich nur auf dieses Thema. Den Beweis dafür konnte ich in der heutigen Nacht mehrfach erleben. Es wurde Nacht. Der ufernahe Angler, er heißt Thomas, konnte den ersten Biss wahrnehmen. Die Pose hüpfte auf und ab, kahnte leicht ab, verblieb regungslos stehen. Mein erster Gedanke, ein kleiner Barsch. Er hat sich wahrscheinlich schon festgebissen. Ich hätte die Motage wohl schon aus dem Wasser geholt, oder vorzeitig angeschlagen. Thomas verblieb cool und beobachtete. Die Pose begab sich wieder langsam in Bewegung. Er wartete ausgiebig. Dann kam der Anschlag. Der Aal hing am Haken. Kein Riese, aber ein maßiger Zielfisch. Glück hat er, dachte ich, die Nacht geht noch eine Weile. Das Vorfach an einem Karabiener befestigt war schnell gelöst und ein neues montiert. Thomas hatte mehrere Vorfächer vorgefertigt, in der Hoffnung mehrere Exemplare zu fangen. Alles klar, dachte ich mir. Da zog schon seine zweite Rute mit Volldampf ab. Da kam der Reflex, Anschlag voll ins Leere.  Eine Diskussion erfolgte. Währe es besser gewesen zu warten. Zu lange Warten kann auch verkehrt sein und der Fischh setzt sich fest. Pech, und weiter gehts. Langsam fing ich an zu grübeln. Einer bekommt die Bisse, wir nicht. Kurze Wartephase und erneut setzte sich der Schwimmer in Bewegung. Wiedermal ein Biss, welchen ich nie mit einem Aal in Verbindung gesetzt hätte. Erneuter Erfolg trat ein. Ein strammer Spitzkpf wurde gefangen. Der nächste Biss folgte. Die Rute ist gebogen. Da hing ein Richtiger am Haken. Die typischen Schläge waren deutlich zu spüren. Leider löste sich der Fisch. Mein anderer Angelfreund verblieb ebenfalls erfolglos. Nun war mir klar, wer fängt hat Recht. Ich habe wohl ne ganze Menge verkehrt gemacht. Was mir bis zu diesem Zeitpunkt nie bewusst war. Unsere Nacht mussten wir beenden und begaben uns nach Hause. Wohlwissend, einige Bisse währen noch gekommen.

Wie kam es aus meiner Sich zum Erfolg ?

Thomas verwendete ein langes vorach, befestigt an einem Karabiener. Für den Erfolg, war wohl die Stelle verantwortlich, nahe am Ufer und überhängenden Gebüsch. Strukturen unter Wasser scheinen ebenfalls von wesentlicher Bedeutung.

Was sind die besten Beißzeiten ?

Meine meißten Aale habe ich alle am Tag gefangen, um die Mittagszeit, als Beifang beim Allroundangeln. Selten war ein Wurm der Köder, sondern ein Madenbündel. Nicht selten in Verbindung mit einem oder mehreren Maiskörnern. Nicht selten verbreite ich einen großen Madenteppich. Dieser ist für mich bis heute ausschlaggebend für den Erfolg. Mit den frühen Morgenstunden verbinde ich ebenfalls gute Fangchancen. Der Abend bis Mitternacht, ist erfolgsversprechend. Ab Mitternacht bis zum Sonnenaufgang, kann ich nicht über positive Erfahrungen berichten.

Jedenfalls wird das Aalangeln nicht meine Disziplin werden. Es ist wie bei jedem Angelverfahren. Wer sich ausgiebig damit beschäftigt, wird zum Erfolg kommen. Soziale Netzwerke sind einem heutzutage extrem behilflich. Weitere Ansitze auf Aal erfolgten. Immer wieder machten wir neue Erfahrungen. Die ganze Nacht auf Aal gesessen ohne Erfolg, bissen sie am nächsten Tag um die Mittagszeit. Faszinierend sind immer für mich, der Verlauf des Bisses. Nicht selten wird ein Biss bis zu einer halben Minute unterbrochen, ehe die Pose erneut abzog. Immer wieder Andrenalin vor dem Anschlag. Wann ist der richtige Zeitpunkt ? Auch wenn man sich hundert Prozent sicher ist, heisst das nicht, dass der Fisch am Haken hängt. Jedenfalls ist das Aalangeln eine interessante Sache. Wer es nicht versucht, wird keinen Erfolg haben.

Einige Wochen sind vorbei, seitdem ich diesen Artikel geschrieben habe. Alle meine gefangenen Aale, habe ich, wie beschrieben als Beifang gelandet. Alle Exemplare wurden am Tage gefangen. Verfolge ich die gesamten Fänge. meiner Angelfreunde, ist dieses Jahr 2019, ein gutes Fangjahr, bezüglich diesem Fisch. Einen untermaßigen konnte ich nicht ersehen, alles gute Burschen.

Hier noch ein extrem wichtiger Tipp, bezüglich der Thematik. Soll der Aal in die Räuchertonne, muss er natürlich auch ordnungsgemäß, waidgerecht getötet werden. Jeder, der einen Aat tötet, weiß, dass dies keine angenehme Sache ist. Ist er nicht waidgerecht getötet, windet er sich in alle Richtungen. Selbst im ausgenommenen Zustand windet er sich wie eine Schlange. Verschiedene Varianten werden diesbezüglich im Internet verdeutlicht. Für mich nicht selten eine Quälerei. Es bringt überhaupt nichts, den Aal zu stechen, ihn mit einem schweren Gegenstand, durch einen Schlag auf dem Kopf zu betäuben. Übt bloß nicht beschriebene Methoden aus, welche Salz bzw. Sprudel, Selter beinhalten. Die beste Methode für mich ist folgende. Ihr benötigt ein kräftiges, scharfes Messer. Haltet den Aal mit einem Tuch hinter dem Kopf fest. Durchtrennt hinter dem Kopf sein Rückrat. Das Rückrat befindet sich nicht direkt unter der Haut ! Habt ihr dieses durchtrennt, liegt er in Sekunden regungslos da. Weitere Prozesse könnt ihr dann sauber ausüben. Das ist definitiv, die gerechteste Methode, nichts anderes ! Bei einem kräftigen Exemplar, kommt ihr mit einem Aaltöter auch nicht weit.

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© Stefan Strauch