Noch nie zum Kutterangeln gewesen, ließ ich mich überreden. Wir waren ne richtig gute Gruppe, ohne Streit und mit gegenseitiger Unterstützung. Ich denke das ist wichtig, weil wir fast durchgehend zusammen auf engsten Raum waren, ob auf Stube, auf Boot, im Auto, im Hotel. Auf der Hinfahrt hielten wir bei Moritz und einem Polenmarkt. Für polnische Verhältnisse hatten wir ein gutes Hotel. Big Mama bewirtete uns mit deftigen Essen, nichts für Veganer oder Vegetarier. In der Nacht 3:00 war Aufstehen angesagt. Nach dem Frühstück gings auf Deck. Mit Verlassen vom Hafen nahm der Wellengang zu. Nach zweistündiger Fahrt waren die Fanggründe erreicht. Zunehmend fingen einzelne Personen an, rückwärts zu essen und fütterten die Fische. Mit Verlauf waren 50% der Mannschaft von akuter Seekrankheit betroffen. Nicht selten war ein Vierfüßlergang zu erkennen. Ein Angeln war nicht mehr möglich. Da beim Pilken die Wasseroberfläche mit dem Mund berührt werden konnte. 9:00 wurde die Fahrt abgebrochen. Um diese Entäuschung zu entschädigen wurde uns angeboten kommenede Nacht 2:00 abzufahren. 1:00 war die Nacht zu Ende und es ging erneut los. Während in unserer Heimat frühlingshafte Temperaturn herschten, zeigten wir uns an Bord gegenseitig die gefrorenen Eisklumpen und fuhren bei kalten Temperaturen los. Nach dreistündiger Fahrt kamen wir am Fangplatz an. Belohnt wurden wir mit einem traumhaften Sonnenaufgang und anschließenden Kaiserwetter. Das Horn ertönte und es wurde geplilkt. Ausgerüstet mit Mengen an Pilkern, Beifängern, Gummifischen, Vorfächern wurde mir schnell bewusst, das viele Käufe arschlos waren. Unser Bestfänger nutzte ein System von ALDI.
Bezüglich unserer Fänge, behaupte ich, unser Kutter hat nicht schlecht gefangen. Nachdenklich hat mich gestimmt, dass die Größe der Fische nicht meinen Erwartungen entsprach. Ein fünfziger Dorsch war schon eine Seltenheit. Die Population scheint schon ziemlich eingeschränkt. Ich will deutlich darauf hinweisen, dass diese Einschränkung aus meiner Sicht nicht uns Sportanglern vorzuwerfen ist. Leider wird dies, uns von der Politik vorgeworfen. Hauptschuld hat natürlich die Großfischerei. Wer mit offenen Augen durch die Welt läuft wird dies bestätigen. Unsere Ökos haben Fakt, eine deutliche verschobene Wahrnehmung. Mit Ende vom Angeln fuhren wir bei herlichsten Sonnenschein in den Hafen. Ab in den Bus und es ging nach Hause. Organisator Holger, teilte uns noch den bestellten Räucherfisch zu, zu absoluten Toppreisen. Zu Hause im Bett war bei mir im Kopf noch ein deutliches Schaukeln wahrzunehmen. Im Gesamten war es ein gelungenes Wochenende mit positiven Stressfaktor.